Am Literaturtelefon unter der Rufnummer 0431/901-8888 und auf www.literaturtelefon-online.de sind in den nächsten Wochen die Preisträger des vom Freundeskreis des Literaturhauses Schleswig-Holstein e.V. ausgeschriebenen Jungen Literaturpreises S.-H. 2019 zu hören.
Luisa Linkersdörfer gewann mit ihrem Text „Der Hund, der aus dem Meer kam“, den sie vom 20. bis 30.5. am Literaturtelefon liest, den 2. Preis.
Aus der Laudatio von Stephan Ratschow (Mitglied der Jury des Jungen Literaturpreises S.-H.): „Unsere Welt ist ja tatsächlich zuweilen kompliziert und ein bisschen abgedreht, also abgerückt – von dem Normalen? Was war noch gleich normal?“
Jule, der Protagonistin in Luisa Linkersdörfers Erzählung „Der Hund, der aus dem Meer kam“, haben die Ärzte eine leichte Form des Autismus diagnostiziert. „Ihre Mutter hat nach der ärztlichen Diagnose, die erst vier Wochen zurück liegt, endlich eine Schablone, mit der sie ihre Tochter verstehen kann. ’Typisch autistisch!’ Und das heißt was?“
„Entwicklungsstörung, die sich u.a. […] im Umgang mit Mitmenschen, in der Kommunikation und in sich wiederholenden und stereotypen Verhaltensweisen äußert. Es wird zwischen mancherlei Formen der Störung unterschieden. Die Unterscheidung fällt in der Praxis jedoch immer schwerer, da zunehmend leichtere Formen der einzelnen Störungsbilder diagnostiziert werden“, so heißt es u.a. auf www.autismus.de.
In der Laudatio weiter: „In unaufgeregter, bescheidener Sprache erzählt Luisa Linkersdörfer von Jules etwas besonderen Sicht auf die Welt und das Leben, ihre Beziehung zur Natur, die Zuverlässigkeit ihres Katers Taco und die Stärke des neuen Genossen, der Hund Argo, der sich ihr einfach so zugesellt.
Gerne hätte ich Luisa gefragt, ob die liebevolle, schlichte Darstellung des Autismus eine Metapher auf das sei, was unsere Gesellschaft fast schon verloren hat? – Ehrfurcht vor dem Lebendigen, Respekt der Natur gegenüber und den Erhalt der natürlichen Ökosysteme.
Luisa ist ein spannender, interessanter Text gelungen, der zum Glück happy endet. Hören Sie selbst.“
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