Platz 1 Laurin Lenschow
Platz 2 Enya Erichsen Pereira
Platz 3 Julia Riedel
Zum vierten Mal hat der Freundesverein des Literaturhauses den jungen Literaturpreis vergeben. Und auch wenn die feierliche Preisvergabe mit Lesung im Literaturhaus aus aktuellem Anlass dieses Mal ausfiel: Drei Preisträger dürfen sich über Geldpreise freuen.
Die Resonanz hat stetig zugenommen. „In diesem Jahr haben wir sogar 13 Beiträge nicht nur aus anderen Bundesländern, sondern sogar elf aus anderen Ländern bekommen“, freut sich Ute Zopf, Vorsitzende des Freundeskreises des Literaturhauses, der seit 2017 den Jungen Literaturpreis vergibt.
Junge Schreiblustige von 14 bis 20 Jahren sind da gefragt, und drei davon dürfen sich über ein kleines Preisgeld (insgesamt 500 Euro) freuen. Auch die Qualität, so Ute Zopf, sei in diesem Jahr gestiegen: „Die Texte sind gehaltvoller geworden.“
Drei Preisträger hat die fünfköpfige Jury am Ende ausgewählt – und die punkteten mit ganz unterschiedlichen Themen und Stimmlagen. Eine erstaunliche Marktlücke entdeckt der Ich-Erzähler in Laurin Lenschows Geschichte Wir sanieren auch Ihr Gewissen. Der Kronshagener Schüler, der 2018 schon auf dem dritten Platz landete und nun den ersten Preis erhielt, erzählt darin, wie sich aus schlechtem Gewissen und verpassten Entschuldigungen eine Dienstleistung machen lässt. Die Jury lobte die Satire, in der es „um das Aufzeigen der ökonomischen Ausbeutung menschlicher Gefühle“ gehe.
Von einer verlorenen Seele und einer Begegnung zwischen Leben und Tod schildert Enya Erichsen Pereira aus Glücksburg in ihrer mit dem zweiten Preis ausgezeichneten Geschichte Treffpunkt Sacré Coeur. Der Text, an dem der Jury die „Betrachtungen zu Glück und Schicksal“ ebenso gefiel wie die Mischung aus Humor und Tragik, schwebt auch sprachlich zwischen Abenteuer und Märchen, Witz und Nachdenklichkeit.
Wie Bücher und das Lesen die Welt erweitern und helfen, sie zu begreifen, das hat Julia Riedel aus Gettorf beschäftigt. Ihre Erzählung mit essayhaften Zügen Seite an Seite erhielt den dritten Preis.
Dass die Lesung im Literaturhaus wegen der Coronakrise ausfallen musste, bedauert nicht nur Ute Zopf, sondern auch die Nachwuchstalente. Nun hofft man, die Ehrung im Juni nachholen zu können. Bis dahin sind die Preisträgertexte im Netz nachzulesen.